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Chronik in Kurzform

30.09.1883 Erstmalige Erwähnung einer Musikkapelle aus Staufenberg in den Kassenbüchern des Handwerkervereins

 

16.01.1921 Gründungsversammlung des “Musikverein Staufenberg” 1923 Gründung einer Knabenkapelle (Jugendkapelle)

 

25.02.1931 Gründung des Musikverein “Harmonie” Staufenberg (neben dem Musikverein Staufenberg) 1935 Zusammenlegung der beiden Staufenberger Musikvereine wird auf Veranlassung der damaligen Machthaber in Deutschland (NSDAP) verfügt 1944 Kriegsbedingte Einstellung des Vereinstätigkeit Mai 1945 Verbot der Vereinstätigkeit durch die Besatzungsmächte

 

19.06.1949 Neugründung des Musikverein “Harmonie” Staufenberg

 

21.10.1983 Verleihung der “PRO-MUSICA” (100 Jahre Blasmusik in Staufenberg) durch den Bundespräsidenten Karl Carstens 1984 Bezug eines eigenen Probelokals im Dachgeschoss des Feuerwehrhauses

 

24.03.1996 Der Musikverein “Harmonie” wird in das Vereinsregister beim Amtsgericht Gernsbach eingetragen

 

21.09.2007 Änderung der Führungsstrukturen im Musikverein “Harmonie” Staufenberg, drei gleichberechtigte Vorstände

werden ernannt, sie bilden den geschäftsführenden Vorstand (die Satzung wird entsprechend geändert und im     Vereinsregister eingetragen)

 

2012 Teilnahme am Bezirkskonzert des Blasmusikverbandes –Bezirk Murgtal-, gemeinsam mit dem Musikverein     

 Reichental und der Bezirksjugendkapelle in der Stadthalle Gernsbach.

 

2012 Michael Wörner beendet Dirigenten-Tätigkeit

 

2013 Robert Maier wird neuer musikalischer Leiter der Kapelle, er wird bei einem musikalischen Unterhaltungsabend vorgestellt. Die neu gegründete Jugendkapelle tritt erstmals auf.

 

2015 Erster Neujahrsempfang aller Staufenberger Vereine auf Initiative des Musikvereins.

Kapelle 1931/32

Kapelle 1971

Kapelle 2011

Gesamtkapelle2.JPG

Kapelle 2021

Chronik ausführlich

Unter dem Datum 30. September 1883 ist erstmals im Kassenbuch des damaligen “Baugesellenvereins” (heute Handwerkerverein Staufenberg) ein Eintrag zu finden, wonach eine Musikkapelle aus Staufenberg für einen Auftritt beim 25-jährigen Stiftungsfest des Bau-Verein-Lichtenthal (heute Stadtteil von Baden-Baden) 14 Mark erhalten hat. Damit ist belegt, dass aus dem Handwerkerverein Staufenberg nicht nur der Gesangverein “Frohsinn”, sondern auch der Musikverein “Harmonie” hervorging. Die Mitglieder dieses damaligen “Baugesellenvereins” trafen sich monatlich zu Versammlungen, die dem geselligen Beisammensein dienten, wobei mit der Zeit eben gesungen und musiziert wurde. Dieses Dokument und eine weitere Aufzählung von musikalischen Aktivitäten in der Folgezeit war Anlass, dem Musikverein “Harmonie” Staufenberg im Jahre 1983 die PRO MUSICA-Plakette zu verleihen. Diese Auszeichnung wurde für 100 Jahre Blasmusik in Staufenberg, durch den damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens in Arnsberg einer Abordnung des Vereins überreicht.

 

Nachdem sich also im Jahre 1883 einige Mitglieder des Baugesellenvereins (heute Handwerkerverein) Staufenberg zu einer wohl kleinen Musikkapelle zusammengefunden haben, finden wir in den folgenden Jahren immer wieder Hinweise in Kassenbüchern, dass diese Musiker das kulturelle Leben in Staufenberg mitgestaltet haben. So z.B. belegt auch ein Zeitungsbericht in der Tageszeitung “Der Murgthäler”, dass am 1. Juli 1889 das 25-jährige Jubiläumsfest des Baugesellenvereins Staufenberg gefeiert wurde. Der Festumzug wurde mit Musik durch den Ort geleitet, die Staufenberger Musiker wurden von der Militärkapelle des Infanterie-Regiments “von Lützow” aus Rastatt unterstützt. Dafür hatte der Kassier des Baugesellenvereins immerhin die stolze Summe von 57 Mark und 20 Pfennigen zu bezahlen.

 

In den folgenden Jahren finden wir immer wieder Kassenbucheinträge, wonach die Staufenberger Musiker für ihr Musizieren bei verschiedenen Anlässen entlohnt wurden. Bei Vereinsausflügen der Bauhandwerker, oder bei Kirchgängen (nach Gernsbach), bei Feiern zu “Kaisers Geburtstag” oder dem Geburtstag des Großherzogs von Baden, bei “Christbaumfeiern” oder bei “Abendunterhaltung mit Tanzkränzchen” war die Kapelle gefragt. Am 2. Dezember1894 erhielten die Musiker vom Baugesellenverein ein Darlehen über 65 Mark zur Anschaffung von Instrumenten, jährlich mußten dafür 3 Mark und 25 Pfennige Zinsen bezahlt werden, was ebenfalls den Kassenbüchern zu entnehmen ist.

 

Ein großes Ereignis fand wohl am 17. Juli 1905 in Staufenberg statt, wie in einem Artikel des “Murgthäler” zu lesen ist. Der Veteranenverein Staufenberg, der 1864 als einer der ersten im badischen Land von 42 ehemaligen Soldaten gegründet wurde, hat eine neue Vereinsfahne geweiht, was mit einem großen Fest gefeiert wurde. Auch hier hat die Staufenberger Kapelle, wiederum verstärkt durch Militärmusiker, den Festzug angeführt und natürlich auch zur Unterhaltung musiziert.

 

Unter dem 12. September 1905 finden wir in einem Zeitungsausschnitt den Hinweis, dass sich zum Geburtstag des Großherzogs von Baden ein großer Zug von Staufenbergern nach Gernsbach in Bewegung setzte, es ging zum Festgottesdienst. Mit der Musikkapelle und Spielleuten an der Spitze trafen sämtliche “Veteranen” (alte Soldaten), der Gesangverein “Frohsinn” und der Baugeselleverein in Gernsbach ein. Nach dem Gottesdienst ging es wieder zurück in “heimische Gestaden” in das Gasthaus zum “Grünen Baum” (heute Fa. Krassa). Dort wurde bei “sinnreichen Liedern des Gesangvereins und allgemeinen Gesängen unter Begleitung der wackeren Musikanten” ein Frühschoppen eingenommen.

 

Aus mündlichen Überlieferungen von älteren Vereinsmitgliedern und Staufenberger Bürgern wissen wir, dass die Musiker immer bei Festen und Feierlichkeiten im Ort mitgewirkt haben, bis der Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 dies jäh beendete.

 

Nach dem 1. Weltkrieg formierten sich langsam wieder die Musiker und man unternahm einen Versuch, die Blasmusik in Staufenberg fest zu organisieren und einen eigenen Verein zu gründen.

 

Am 16. Januar 1921 fand die Gründungsversammlung im Gasthaus zum “Grünen Baum” statt und der “Musikverein Staufenberg” wurde an diesem Tag aus der Taufe gehoben. Immerhin fanden sich 37 Gründungsmitglieder bereit, dieses Vorhaben mit zu tragen. Unter dem 1.Vorsitzenden Wilhelm Schenkel und Emil Fieg als seinem Stellvertreter fanden sich die übrigen Vorstandsmitglieder Christian Hangen als Kassier und Karl Rieber als Schriftführer, Beiratsmitglieder waren Ferdinand Kühn, Ferdinand Grabenstätter, Ludwig Gilliard und Jakob Kleeh, als Vereinsdiener stellte sich Johann Ludwig Kugel zur Verfügung.

 

Für die Bevölkerung war die Zeit nach dem 1. Weltkrieg nicht rosig, und so ging man auch mit einer Vereinsgründung zu dieser Zeit finanzielle Risiken ein, die Mitglieder, besonders die aktiven Musiker, mußten tief in die Tasche greifen. Zur Anschaffung von fehlenden Instrumenten hat man einen Betrag von 30 Mark als Beitrittsgeld jedem Musiker abverlangt. Die passiven Mitglieder mußten einen Eintritt von 5 Mark bezahlen und einen Jahresbeitrag von 8 Mark, der in vierteljährlichen Raten im Voraus fällig war. Diese Regularien wurden in den ersten “Statuten” des Musikvereins Staufenberg unter anderem festgelegt. Bereits im Sommer 1921, als man das erste Musikfest veranstaltete, konnten über 100 passive Mitglieder verzeichnet werden.

 

Die Musikkapelle entwickelte sich kontinuierlich unter den Dirigenten Wilhelm Schenkel und Johann Zürn und bereits 1923 gründete man eine Knabenkapelle, um den Nachwuchs zu sichern.

 

In den “Statuten von 1921" hatte der Musikverein Staufenberg nicht nur die Mitgliedsbeiträge und die üblichen Rechte und Pflichten als Mitglied in einem Verein geregelt, sondern auch in § 10 den Hinweis: “Proben und Einteilung der Musik wird dem Dirigenten überlassen. Aktive Mitglieder haben zu Proben, Aufführungen, Festlichkeiten rechtzeitig und unbedingt in nüchternem Zustande zu erscheinen”.

 

Die Entwicklung des “Musikverein Staufenberg” nach seiner Gründung 1921 verlief recht erfolgreich und im wahrsten Sinne des späteren Vereinsnamens “harmonisch, bis zum Jahre 1930. Da gab es plötzlich einen Bruch, nicht nur im Verein, sondern durch differenzierte, politische Ansichten auch in der Bevölkerung unseres Dorfes.

 

Es war die Zeit der “Machtübernahme” der Nationalsozialisten in Deutschland, in Staufenberg war im November 1930 Bürgermeisterwahl. Zwei Kandidaten bewarben sich, der bisherige Bürgermeister aus dem “bürgerlichen” Lager und ein Sozialdemokrat aus dem “roten” Lager. Am Tag der Wahl siegte der bisherige Bürgermeister mit 11 Stimmen über seinen “roten” Gegenkandidaten. Die Musikkapelle trat am Wahlabend an, um dem neu gewählten Bürgermeister das übliche Ständchen zu bringen und wurde anschließend zu einem Umtrunk in das Gasthaus “Grüner Baum” (heute Fa. Krassa) eingeladen. Als die Musiker dort ankamen, fanden sie den Saal des Gasthauses mit Hakenkreuzen geschmückt, was nicht die Zustimmung aller fand. Man machte kehrt und marschierte in Richtung Oberdorf. Jeder glaubte, es ginge entweder in die “Sonne” oder den “Sternen”,was nicht der Fall war. Das Gasthaus “Neuhaus” war das Ziel, denn dort sassen die Sozialdemokraten und trauerten der verlorenen Bürgermeisterwahl nach. Doch kurz hinter dem “Sternen” schieden sich die Geister, ein Teil der Musiker zog weiter zum “Neuhaus”, der andere ging in den “Grünen Baum” zurück. Der Bruch der Kapelle war da !!

 

 Am 25. Februar 1931 wurde ein neuer Musikverein mit dem Namen “Harmonie” gegründet. Ab diesem Zeitpunkt gab es einen “braunen” und einen “roten” Musikverein in Staufenberg !! Ähnlich ging es auch dem Gesangverein, nach diesem Ereignis war die Einigkeit ebenfalls dahin und man sang künftig “rot” und “braun”. Beide Musikvereine vegetierten von nun an nebeneinander her. Der alte Verein (rot) hatte Wilhelm Schenkel als 1.Vorsitzenden und Oskar Grötz als Dirigenten, der neue Musikverein “Harmonie” (braun) wurde von Heinrich Walter geführt und hatte einen Herrn Braun als Dirigenten. Heinrich Walter versuchte immer wieder, den Frieden im Dorf herzustellen und die beiden Musikvereine zusammenzuführen, seine Bemühungen waren vergeblich. Als am 30. Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler berufen wurde, ging es dem “roten” Musikverein schlecht, am 5. Mai 1933 wurden die Instrumente beschlagnahmt und eingezogen. Dabei fehlte ein Instrument, das in der vorher durchzechten Nacht auf einem Lastwagen gelandet und in Richtung Freudenstadt unterwegs war, als in Staufenberg die Instrumentenjagd einsetzte. Einige “rote” Musiker wurden inhaftiert, wogegen der Vorsitzende des “braunen” Musikvereins, Heinrich Walter, energisch Einspruch einlegte und die sofortige Freilassung forderte. Als das Instrument von einer Odyssee ins Württembergische heimgekehrt war, klärte sich alles auf und die Inhaftierten wurden freigelassen. Dieser und andere kleine Vorfälle vergifteten das ohnehin schon sehr ramponierte Zusammenleben der Parteien und in den Vereinen, bis 1935 auf Druck “von oben” die Zusammenlegung der braunen und roten Musikkapelle verfügt wurde. Damit war ein trübes Kapitel Geschichte des Staufenberger Musikvereins - zumindest nach außen - abgeschlossen.
 

Im Mai 1936 hatte man sich wieder gefunden: 30 Musiker an den Instrumenten und 154 passive Mitglieder im Hintergrund - man konnte sich wieder sehen und hören lassen!

 

Abermals bescherte der Ausbruch eines Krieges 1939 der Musikkapelle eine harte Zäsur, wie bereits 1914. Zwar konnte die Vereinstätigkeit bis 1944 einigemassen aufrecht erhalten werden, 1945 jedoch wurde das absolute Verbot ausgesprochen, die Instrumente beschlagnahmt.

 

Am 19. Juni 1949 jedoch war es wieder soweit. Im Gasthaus “Sternen” war eine Gründungsversammlung und die anwesenden Musiker, sowie die alten Mitglieder gingen nicht auseinander, bis die Neugründung des Musikverein “Harmonie“ erfolgt war. Wilhelm Schenkel stellte sich abermals als 1.Vorsitzender zur Verfügung, Oskar Grötz übernahm die musikalische Leitung der Kapelle. Der Beginn war schwer, aber man schaffte es: Die “Harmonie” war wieder da!

 

Vom 14.-16. Juli 1951 wurde das 30-jährige Gründungsjubiläum gefeiert, das 25-jährige war der Nachkriegszeit, in der der Verein verboten war, zum Opfer gefallen.

 

Unter den 1.Vorsitzenden Jakob Kleeh (1952-1956), Oskar Bender -Bürgermeister- (1957-1958), Paul Schenkel (1959), sowie dem langjährigen Vorsitzenden Karl Kleeh (ab 1960) und dem Dirigenten Herbert Rieger (ab 1951) war die Musikkapelle ein fester und wesentlicher Bestandteil des kulturellen Lebens in Staufenberg. Es wurde auch ständig versucht, Jugendliche auf verschiedenen Instrumenten auszubilden, um den Nachwuchs der Kapelle zu sichern. 1971 wurde das 50-jährige Vereinsjubiläum auf der Murginsel in Gernsbach gefeiert, nach dem Staufenberg ab 1.1.1971 durch Eingemeindung Stadtteil von Gernsbach war.

 

1974 übernahm Udo Karcher, gerade 23 Jahre alt, den 1.Vorsitz, er war bereits einige Jahre schon aktiver Musiker. Der langjährige Dirigent Herbert Rieger mußte aus gesundheitlichen Gründen 1979 den Taktstock niederlegen, ihm folgte für drei Jahre Rudi Heidler. 1981 wurde Günther Gilliard zum 1.Vorsitzenden gewählt, der bis zu seinem plötzlichen Tod 1994 mit großer Umsicht, verdienstvoll die Geschicke des Vereins lenkte.

 

1982 wurde Roland Hatz, ein junger Musiker aus Ottenau, der studierter Orchestermusiker war und viele Jahre beim Militär-Musik-Corps in Karlsruhe musizierte, Dirigent unserer Harmonie-Kapelle. Er verstand es ausgezeichnet durch sein musikalisches Einfühlungsvermögen die Musikerinnen und Musiker zu begeistern. Viele Auftritte der Kapelle z.B. in Peine, Mainz-Kostheim, Freiburg-Littenweiler, Mayrhofen (Österreich), vor allem aber auf der Insel Reichenau beim größten Weinfest in der Bodensee-Region -immer vor großem Publikum-, bleiben unvergessene Erlebnisse.

 

Die Verleihung der PRO-MUSICA-Plakette durch den Bundespräsidenten Karl Carstens 1983 wurde bereits am Anfang unserer Darstellung der Vereinsgeschichte erwähnt. Nachdem eine Abordnung des Vereins in Arnsberg/Westfalen beim Festakt anwesend war, wurde am 21. Oktober 1983 die Plakette mit Urkunde vom damaligen Landrat Erich Würfel überreicht. Dies war Anlass, 100 Jahre Blasmusik in Staufenberg, mit einem Herbstfest über 4 Tage zu feiern.

 

1984 hat unsere Kapelle im Neubau des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Staufenberg im Dachgeschoss ein neues Probelokal bezogen. Dies war durch eine Initiative des damaligen Gernsbacher Bürgermeisters Wolfgang Müller möglich. Der Ausbau erfolgte weitgehend durch Eigenarbeit der Musiker, ein ansprechender Raum zum Proben, eine kleine Küche, ein Thekenbereich sowie Toiletten wurden geschaffen.

 

1995 wurde Michael Rakoschek Nachfolger des verstorbenen Günther Gilliard, dem bereits 1996 Rudi Seifried folgte. Bereits im ersten Jahr der Amtsführung von Rudi Seifried wurde das 75-jährige Gründungsjubiläum des Musikverein “Harmonie” Staufenberg gefeiert. Ein Höhepunkt im musikalischen Programm während dieser Festtage war ein Gastspiel der tschechischen Spitzenkapelle “Mistrinanka” in Staufenberg. Rudi Seifried war bis 2007 erster Vorsitzender, 11 Jahre die von Aufwärtsentwicklung geprägt waren. Der Verein wurde unter seiner Führung in das Vereinsregister eingetragen, die entsprechende Satzungsänderung 1996 durchgeführt.

 

2004 verstarb all zu früh der langjährige Dirigent Roland Hatz, er hinterließ eine schmerzliche Lücke in der Kapelle, sein Geist wird vor allem bei den älteren Musikern weiterleben. Während seiner langen Krankheit vor dem Tod war der Vice-Dirigent Michael Wörner gefordert. Mit großem musikalischem Sachverstand übernahm er zunächst 2002 kommissarisch die Leitung der Kapelle. Michael Wörner war ein “Eigengewächs” aus der “Harmonie-Kapelle”, seit 1976 Klarinettist und Saxophonist, ausgezeichnet mit allen Jugend-Musiker-Leistungsabzeichen des Blasmusikverbandes Mittelbaden, Mitglied mehrerer Kapellen und Bands. Ab Juni 2003 wurde er offiziell zum Dirigenten berufen und leitet seither die musikalischen Geschicke unserer Kapelle. Michael Wörner ist durch den Blasmusikverband Mittelbaden diplomierter Dirigent, regelmäßige Konzerte wurden von ihm eingeführt.

 

Ein Ereignis der besonderen Art war 2006 ein Konzert im weltweit bekannten Münchner Hofbräuhaus. Durch unser Mitglied Günter Rapp war es möglich, diese einmalige Gelegenheit wahrzunehmen, denn keinem Musikverein ist dies bisher gelungen. Vor einem internationalen Publikum, besonders aus Südost-Asien, konnten unsere Musikerinnen und Musiker im vollbesetzten Biergarten ein gelungenes Platzkonzert geben.

 

2007, nach der Ära Rudi Seifried als 1. Vorsitzender, wurden die Führungsstrukturen unseres Vereins neu gestaltet und moderner, auf mehrere Verantwortliche, ausgerichtet. Friedhelm Bender als Verwaltungsvorstand, Karl Voigt als Finanzvorstand und Claudia Schoch als Musikervorstand bilden den “geschäftsführenden Vorstand”. Alle drei Vorstandsmitglieder vertreten den Verein gleichberechtigt, die Aufgaben sind geteilt und definiert, die Satzung ist entsprechend geändert. (s. Link -derzeitige Vorstandschaft-).

 

In all den Jahren des Bestehens der Musikkapelle seit 1883 und seit Gründung des Musikvereins Staufenberg 1921, war die kulturelle Verwurzelung in Staufenberg der wesentliche Teil der musikalischen Vereinsarbeit. Bei allen öffentlichen Anlässen war und ist die “Harmonie” präsent und leistet ihren Beitrag zur Unterhaltung und Freude der Mitbürger und Freunde. Bei allen örtlichen Vereinen sind unsere Musikerinnen und Musiker begehrte Gäste, um die jeweiligen Anlässe musikalisch zu begleiten und die Besucher zu unterhalten. Regelmäßige Konzerte und sonstige Unterhaltungsveranstaltungen sind seit 1978 möglich, die Staufenberg-Halle wurde in diesem Jahr eingeweiht. Mit diesem Bauwerk steht uns ein großer Gästeraum mit Bühne und Bewirtschaftungsmöglichkeit zur Verfügung. Ab 1982 war der Musikverein zusammen mit dem hiesigen Gesangverein und Sportverein Veranstalter der “Staufenberger Fastnacht”, deren Sitzungen weit über die Grenzen Staufenbergs hinaus bekannt gewesen sind.

 

Seit 2009 führen wir im Frühjahr und im Herbst ein Wildschwein-Gulasch-Essen in unserer Staufenberg-Halle durch. Diese Veranstaltungen unter dem Motto „Wildschwein mit Musik“ sind nicht nur in Staufenberg, sondern weit über unsere Grenzen hinaus zu einem Publikums-Magneten geworden.

 

Im Sommer 2012 hat die Kapelle zusammen mit dem Musikverein Reichental und der Bezirksjugendkapelle Murgtal das Bezirkskonzert des Blasmusikverbandes Mittelbaden –Bezirk Murgtal – in der Stadthalle Gernsbach gestaltet. Die von Dirigent Michael Wörner ausgewählten Titel fanden den Geschmack des Publikums, unsere musikalische Leistung fand großes Lob und Anerkennung.

 

Nach einem Ausflug im September 2012 zum Musikverein Mainz-Ebersheim, der Wahlheimat unseres ehemaligen, verstorbenen Vorstands Udo Karcher, legte Michael Wörner sein Dirigentenamt nach zehn Jahren überraschend nieder, der Vice-Dirigent Robert Maier musste ab Oktober 2013 in die Bresche springen. Die Dirigententätigkeit wollte er zunächst nur vorübergehend ausüben, bis ein neuer Dirigent gefunden war. Die Begeisterung bei den Musikerinnen und Musikern, wie auch beim neuen Dirigenten – auch einem Eigengewächs aus unserer Kapelle – wuchs sehr schnell und Robert Maier hat sich bereit erklärt, nach einem Jahr Probezeit zu entscheiden, ob er dauerhaft am Dirigentenpult stehen möchte. Die Entscheidung fiel positiv aus, anlässlich unseres Herbstfestes 2013 konnten wir unseren neuen Dirigenten Robert Maier offiziell unserem Publikum vorstellen. Bei diesem Herbstfest trat auch erstmals unsere neu gegründete Jugendkapelle auf.

 

2014 stand dann ganz im Zeichen des ersten großen Konzerts unter der Leitung von Robert Maier, Film - und Musical-Melodien waren angesagt. Erstmals konnten die zahlreichen Konzertbesucher die Musik akustisch genießen und gleichzeitig die entsprechenden Filmszenen optisch verfolgen – eine Konzertveranstaltung mit großem Erfolg. Im Sommer 2014 war unsere Musikkapelle anl. eines  Ausflugs in Erlenbach bei Würzburg zu einem Platzkonzert zu Gast.

 

Auf hauptsächliche Initiative unseres Musikvereins fand am 11. Januar 2015 ein Neujahrsempfang aller Staufenberger Vereine statt. Erstmals in der Geschichte unseres Ortes haben der Gesangverein, der Kirchenchor, das Mandolinen-Orchester der Naturfreunde und unsere Musikkapelle jeweils einen beachtenswerten musikalischen Beitrag zu dieser Veranstaltung geleistet, die übrigen Vereine haben sich bei der Organisation gemeinsam eingebracht. 

 

 

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